Konzertgitarre mit Nylonsaiten, Westerngitarre mit Stahlsaiten oder Elektrische Gitarre?
Unterschiede in der Bauweise:
Eine Reihe Unterschiede ergeben sich allein aus den verwendeten Saiten und der Halsbreite. Stahlsaiten haben eine stärkere Zugkraft, weswegen der Hals der Westerngitarre innen durch einen langen Stab stabilisiert ist. Aus diesem Grund sollte man Konzertgitarren nie mit Stahlsaiten bespannen.
Ebenfalls unterschiedlich ist der Kopf und Mechanik. Westerngitarren haben eine Kopfplatte, auf der die Saitenwinden angebracht sind. Die Stimmwirbel sind an der Seite. Die Konzertgitarre besitzt Plasterollen, die in zwei Ausfräsungen des Kopfteils eingesteckt sind.
Der Korpus einer Westerngitarre ist in der Regel etwas größer. Infolge der Größe und der metallischen Materialien ist die Westerngitarre auch schwerer als die Konzertgitarre. Außerdem ist bei der Westerngitarre häufig ein so genanntes Schlagbrett aufgeleimt, meist eine aus Plaste bestehende Platte, die den Korpus vor dem Abrieb der Plektrum-bewegungen schützt.
Das unterschiedliche Griffbrett:
Das Griffbrett der Westergitarre ist leicht gebogen, das der Konzertgitarren ist grade.
Die Griffbrettbreite wird am Sattel gemessen, nämlich dort, wo die Saiten am Übergang zwischen Hals und Kopf aufliegen (meist auf einem weißen Plastikteil).
Bei Konzertgitarren beträgt diese Breite kaum unter 50 mm, Ausnahmen sind höchstens Kindermodelle.
Bei Westerngitarren hingegen beträgt die Breite meist weniger als bei Konzertgitarren.
Ein Hauptgrund für den Unterscheid der Breite liegt allein darin, dass Nylonsaiten dicker sind und mehr Platz zum Greifen benötigt wird. Aus der Halsbreite ergeben sich jedoch Vor- und Nachteile. Ein dünner Hals ist für dünne Finger und kleine Hände von Vorteil, für dicke Finger jedoch problematisch, da man möglicherweise andere Saiten beim Greifen ungewollt abdämpft. Komplizierte Griffe, wie sie etwa im klassischen Konzertgitarrenspiel vorkommen, sind auf einem breiten Hals besser spielbar. Aber hier gibt es keine festen Regeln. Viel davon ist Gewohnheitsache.
Einsatz:
Die Klangeigenschaften und die bevorzugten Spielweisen führen zu Unterschieden im Einsatz der Instrumente. Die Konzertgitarre ist (wie der Name schon wissen läßt) zunächst ein klassisches Musikinstrument mit einer langen Tradition und einer festen Verbindung zur klassischen Musik. Allerdings ist sie im Gegensatz zu vielen anderen klassischen Instrumenten nicht standardmäßig im Orchester zu finden.
Vielmehr ist sie ein typisches Kammermusik-Instrument. Von der Folklore über die Kleinkunst bis hin zu Latin und Jazz findet sie aber den Weg in die populären Musikformen.
In Pop und Rock finden wir sie seltener als die Westerngitarre. Im Gegensatz dazu ist die Westerngitarre ein vergleichsweise junges Instrument, das seine Wurzeln (wie der Name auch sagt) in Amerika hat. Sofern in populären Musikformen eine akustische Gitarre erklingen soll, wählt man meistens die Westerngitarre, weil sich der Stahlsaitenklang besser gegen andere Instrumente durchsetzt.
Die Spezialisierung der Westerngtiarre auf den Plektrumanschlag ist ein weiterer Grund dafür, denn häufig dient die Gitarre in Rock und Pop zur rhythmischen Begleitung. Viele Gitarristen spielen die Westerngitarre mit Fingerpickingtechnik und haben ihren Ruf als populäres als Pop- Rock- Instrument auf ein hohes Niveau gehoben. Schauen sie unter: www.acoustic-music.de
Ihr Tomasz